Erstes Bronze in Kata auf der Deutschen Meisterschaft 2023

Wir könnten nicht glücklicher sein, denn als an diesem 17.06.2023 um 12.50 Uhr das Endergebnis der Schüler B Kata Einzel Jungen mit Dresdner Beteiligung verkündet wurde, stand es fest!

JEREMY SCHMIDT GEWINNT BRONZE IN KATA EINZEL U12

Doch nicht so schnell, der Weg war einfach unglaublich. Beginnen wir mit einer Rückschau auf das Jahr 2022, als Jeremy hoch motiviert und vollkommen unerfahren erstmals die Erfurter Leichtsathletikhalle betrat und mit einigen kleinen Erfolgen in Sachsen und der näheren Umgebung als jüngster DKT´ler auf einer DM zu seinem ersten Start ging. Die damalige Bassai Dai brachte ihm einen Platz unter den TOP 4 der ersten Runde und er zog in die nächste Runde ein. Darauf war weder er noch sein Coach Robert Dietz vorbereitet und so startete eine hektische Phase der Unsicherheit und diese gipfelte im Vergessen der abschließenden Verbeugung und einer bitteren Disqualifikation auf der ersten Deutschen Meisterschaft. Diese Erfahrung prägte das Trainingsjahr, sorgte für Motivation, die Sicherheit, dass mehr möglich ist und die Hoffnung auf eine ganz große Überraschung. Tage, Wochen und Monate investierten Jeremy, seine Trainingspartner und -partnerinnen und seine Coaches in die akribische Arbeit rund um dieses Ziel. Es wurden neue Katas in das Programm integiert, es wurden Trainerlizenzen mit Leistungssportprofil erworben, es wurden neue Trainingsgeräte gekauft und neue Trainingszeiten erschlossen und das alles nur für ein Ziel: "Eine Medaille auf der Deutschen Meisterschaft!"

Als wir an dem Samstagmorgen, des 17.06.2023, um 7.45 Uhr die Wettkampfhalle betraten war es spürbar, hier geht etwas und die Chancen stehen so gut, wie noch nie in der fünfjährigen Geschichte des Dresdner Karate Team e.V., wir konnten heute Geschichte oder besser Vereinsgeschichte schreiben.

Das Trainerteam an diesem Tag bestand glücklicherweise durch andere DKT - Starter und DKT - Starterinnen aus Romy, Pascal und Robert, die sich ab 11.00 Uhr vollständig auf Jeremy konzentrieren konnten. Im Pool 1 der Kategorie zog er den roten Gürtel an und zeigte zur Eröffnung eine gute Jion, die nach Punkten die schwächste seiner vier Katas war. Die Kampfrichter gaben ihm 6,7 / 7,0 / 6,2 / 6,5 / 6,4 und damit 19,6 Punkte. Diese reichten zu einem sicheren Platz 4 und damit der zweiten Runde. Eine ganz besondere zweite Runde, denn diese war im letzten Jahr die Challange und in diesem Jahr musste sich Jeremy auf der gleichen Tatami wie im Vorjahr beweisen. Diese mentale Prüfung meisterte er aber herausragend und zeigte seine verbesserte Bassai Dai und zog als Zweitplatzierter mit 21,5 Punkten (6,9 / 7,5 / 7,2 / 7,4 / 6,9) in Runde 3 ein. Es war einfach nur großartig dieses Ergebnis zu sehen und zu erkennen, dass der größte Gegner seiner Altersklasse nur 0,3 Punkte mehr bekam. Es war also etwas möglich und der Glaube wuchs nach dieser Kata im Coach und Athleten um ein Vielfaches.

Kurz nach 12 Uhr in der Halle startet auf Tatami 5 die 3. Runde der Schüler B Kata Einzel Jungen mit zwei Bayern und einem Rheinland-Pfälzer als Gegner von Jeremy. Wir wollen festhalten, dass sowohl Asia Sports Waldkraiburg, als auch Budokan Kaiserslautern für uns keine unbekannten Dojos sind und wir deren gute Kata-Ausbildung bewundern und dass ein uns noch unbekannter junger Athlet sich in Bayern durchsetzt und für eine Deutsche Meisterschaft qualifiziert, zeigt die Stärke dieser Gegner. Es war also ein harter Kampf und wir mussten mit der Enpi unsere aktuell schwächste Kata auspacken. Aber an diesem Tag sollte einfach alles gelingen, denn die Kata war stabil, schnell, sauber, gut gesprungen, toll präsentiert und von den Kampfrichtern mit 6,8 / 6,8 / 7,0 / 7,2 / 7,2 bewertet und damit erreichte Jeremy als 3. dieser Runde das kleine Finale. Die 0,2 Punkte Vorsprung auf einen der drei Kontrahenten konnten bereits als riesiger Erfolg gewertet werden. Wir feierten bereits jetzt das beste Ergebnis eines Kata-Athleten aus dem Team und sicherten Sachsen seit 2017 die Chance auf eine Medaille im Kata-Bereich. Doch nun hieß es warten, beobachten, austauschen und vor allem den FLOW behalten, der Jeremy bis in dieses kleine Finale brachte.

Es folgten Minuten der Aufregung bei den Coaches und gleichzeitig einen vollkommen souveränen Athleten, der sich erst kurz vor dem Bronzemedal Match bewusst wurde, dass sein Gegner einen Trainer hat, den er selbst sehr bewundert, denn da saß Phillip Jüttner als Landestrainer für Baden-Württemberg auf dem Stuhl des Kontrahenten. Der Vergleich mit diesem Trainer und seinem ebenfalls guten Schützling sollte für Jeremy und Robert eine ganz besondere Prüfung werden. Das die beiden Matches direkt vor der Mittagspause und damit als letzte Katakämpfe stattfanden, hob den Fokus auf die Tatami 3 und 4. Jeremy eröffnete mit einer bärenstarken Kata Bassai Dai. Die war es, die uns die zweite Runde sicherte und damit das Gespenst vom letzten Jahr vertrieb und diese Kata war es, die Jeremy am besten fühlte und diese Kata war es, die uns an diesem Tag mit 21,5 Punkte bereits fulminant nach oben brachte. Diese Bassai Dai sollte es also nach seinem Wunsch werden und mit dieser Präsentation erreichte er wahnsinnige 36,1 Punkte. Die Kata war eine Wucht, denn die Stellung war mega tief, unglaublich lang und so stabil, wie an keinem Tag davor. Die Nervenstärke des Elfjährigen ist nicht größer zu bewerten! Es waren explosive Wendungen, kraftvolle Techniken, eine saubere Ausführung und ein richtig gutes Wechselspiel von schnellen und langsamen Techniken. Es war eine perfekte Kata an einem perfekten Tag für Sachsen, Dresden und Jeremy.

Als unsere Wertungen standen, hieß es bibbern, hoffen und Daumen drücken, denn die Kata des Gegners musste erst einmal weniger Punkte bringen und das weiß man ja bekanntlich nicht vorher. Wir warteten und schauten nicht schlecht, als die zweite Kata vorbei war, denn die Bewertungen der Kampfrichter von Jeremy lagen bei 7,5 / 7,2 / 7,4 / 6,8 / 7,2 / 7,1 / 7,2 und die des Gegners bei 7,0 / 7,0 / 7,2 / 6,7 / 6,8 / 6,9 / 6,9 und damit bekam Jeremy von jedem der sieben Kampfrichter eindeutig mehr Punkte als sein Gegner und wurde einstimmig mit diesem tollen Ergebnis Dritter auf der Deutschen Meisterschaft der Schüler 2023 in Erfurt. Es ist der bewegendste Moment in der bisherigen Karriere des Athleten und die erste Medaille des Coaches Robert Dietz, der im Bild hier unten seine Freude eindeutig zeigt, als er den Sieg registriert.

Es sind die Freudentränen der beiden mitgereisten Eltern, die mitreisenden Fans aus Sachsen, die sich lautstark freuen, die Coaches vom Dresdner Karate Team, die sich in den Armen liegen und am Ende das Duo Jeremy und Robert, die ihren Erfolg noch gar nicht richtig fassen können und unter überwältigendem Beifall, den Glückwünschen von anderen Trainern und Kampfrichtern das Ziel erreichten und überglücklich auf den restlichen Tag schauten.

Nach dieser Entscheidung konnten wir nicht anders, aber wir mussten ihn einfach feiern. Eine feste Umarmung durch den Trainer, eine Ralley von Bild zu Bild und einen Luftwurf durch die überstolzen Eltern waren nur ein paar der Aufgaben für unseren jungen Medaillengewinner. Jeremy ist es, der nach nur fünf Jahren des Vereinslebens, der bei null startete, einen solchen Erfolg für uns erreicht. Er beweist zugleich, dass unser eingeschlagener Weg erfolgreich wird, dass Sachsen nach 2017 eine Kata-Medaille auf einer Deutschen Meisterschaft gewinnen kann und dass ein Noname-Team wie das Dresdner Karate Team auch auf ganz großer nationaler Bühne für Furore sorgen kann.

Auf die große Ehrung an dem Tag mussten wir aber noch lange warten und hatten so die Zeit uns alle Finals der U12 und U14 anzusehen. Die hier gezeigten Leistungen werden für unser nächstes Trainingsjahr viel Motviation bieten und wir wollen auch in den nächsten Jahren oben angreifen. Doch nun zum Abschluss die Bilder vom Podest. Herzlichen Glückwunsch lieber Jeremy zu diesem Megaerfolg und bleib nach einem kurzen Moment der Freude, der Zufriedenheit und des Glücks weiterhin so hungrig nach Erfolg. Wir wollen mit dir gern weitere Erfolge feiern und noch einen weiten Weg gehen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Cindy (Montag, 19 Juni 2023 06:31)

    Das ist ein wunderschöner Bericht der die Erinnerung und die Emotionen immer wieder wecken! Wir sind mega stolz! Das ganze wäre nicht ohne euch Trainer möglich gewesen! Ein Besonderer Dank geht an Robert der so viel Zeit in das Wettkampftraining steckt! Ohne ihm wäre es dazu nie gekommen.

  • #2

    Romy (Montag, 19 Juni 2023 07:27)

    Lieber Jeremy, auch hier noch einmal Herzlichen Glückwunsch! Spätestens jetzt wirst du ein großes Vorbild für viele unserer Trainierenden sein. Ich bin sehr stolz auf Dich und bewundere Deine Nervenstärke! Ein Bericht voller Emotionen, wer nicht dabei war, bekommt hier das Gefühl, dabei gewesen zu sein!

  • #3

    Caro (Donnerstag, 06 Juli 2023 13:13)

    Hallo Jeremy, ich bin die Mama des zweiten Bronze Medaillen Gewinners. Auch Eliah und ich gratulieren dir zu diesem großartigen Erfolg!
    Der Bericht ist toll geschrieben und sehr mitreißend.